Halbanonymes Grabfeld auf dem Friedhof

Einweihung des halbanonymen Grabfeldes

Einweihung des halbanonymen Grabfeldes mit der Erinnerungsstele in der Mitte, die später von 2 Grablichtern an beiden Seiten ergänzt wird.

Am Montag dieser Woche wurde das neue, halbanonyme Grabfeld auf dem Friedhof in Oberjosbach im Beisein des Ortsbeirates und des Gemeindevorstandes offiziell eingeweiht. Ein halbanonymes Grabfeld ist ein parkähnlich angelegtes Grabfeld mit vielen Bäumen, in dem Urnen ohne Grabstein oder Einfassung beigesetzt werden können. Im Gegensatz zu einem anonymen Grabfeld besteht hier jedoch die Möglichkeit, an einer zentralen Stelle die Daten des Verstorbenen anzubringen. Auf dem Friedhof in Oberjosbach ist dies ein kleiner Platz, der Platz der Begegnung, mit einem Abzweig vom Hauptweg, der zum Trauern, zum Verweilen und als Begegnungsstätte dient. Hier wurde eine Stele aufgestellt, an der die Hinterbliebenen eine Schriftplatte zum Gedenken anbringen lassen können und für Besucher besteht hier die Möglichkeit, Blumen, Gestecke und Grablichter abzulegen.

„Die Gemeinde Niedernhausen dankt der Bürgerstiftung Oberjosbach“, sagte Bürgermeister Joachim Reimann bei der Einweihung. Der Platz, die Ausstattung und die Bepflanzung für das Grabfeld seien aus Spendengeldern finanziert und in Abstimmung mit der Gemeinde Niedernhausen gebaut worden. „Mit dieser Form der Grabstätte tragen wir auch dem gesellschaftlichen Wandel und den Wünschen vieler Menschen Rechnung und bieten eine Bestattungsmöglichkeit ortsnah gelegen und ohne aufwändige Grabpflege“, so der Bürgermeister weiter. Ein Trend ginge dahin zur halbanonymen Grabstätte, bestätigte Werner Ernst, der das seit 2011 auf dem Friedhof Niedernhausen befindliche halbanonyme Grabfeld mit bis heute etwa 100 Bestattungen seitdem sehr gut angenommen sieht. Die Bestattungskultur ändere sich, weiß er, Erinnerungsstätte mit Namen werde gewünscht, eine Grabpflege ist aus vielen Gründen aber nicht möglich. An der Stele werden 2 Grablichter von der Pietät Ernst installiert, die, zusammen mit Gestecken oder Blumen, eine persönliche Erinnerung und auf den Bänken ein Verweilen zulassen.

Herbert Bücker, der Vorsitzende der Oberjosbacher Bürgerstiftung sagte, dass der Impuls aus der Bürgerstiftung erfolgt sei, weil ein Echo und Bedarf in der Bürgerschaft erkennbar war. Der Platz, mit Baumgruppe, die seinerzeit auch von der Bürgerstiftung initiiert und errichtet wurde, eigne sich für das halbanonyme Grabfeld hervorragend. Er dankte Gero Wilhelmi von der Gemeinde für seine Unterstützung bei der Umsetzung dieser Einrichtung.

Erschienen am am 11. Dezember 2015 in der Idsteiner Zeitung (Eberhard Heyne)